Samstag, 15. November 2008

Über mein Haus und wie ich lebe...

So, da die Abstimmung ja ergeben hatte, dass ihr, die Leser dieses Blogs, gerne etwas über mein Haus und wie ich hier so lebe hören wollt, kommt hier nun ein wenig etwas über mein Haus und dann ein wenig über den Kanadischen Lifestyle (also was ich so denke).

Allgemeines zum Haus
Also, unser Haus ist im Nordosten Calgarys gelegen und eigentlich ein Haus wie viele andere. In der Gegend sehen nämlich so gut wie alle Häuser relativ gleich aus.

Nun will ich hier auch offiziell mal meine Adresse bekanntgeben, falls irgendjemand den Willen verspührt, mir etwas (Brief, Weihnachtsgeschenk, Karte,...) zu schicken:

Family Woods
7094 Huntwick Hill NE
Calgary, AB
T2K4H1
- Canada -

Joa, und im folgenden werde ich mal ein wenig die wichtigsten Räume beschreiben...

Die Küche - hier wird das Fleisch gekocht!


Selbstverständlich kommt das Wichtigste zuerst! Die Küche!
Obwohl mein Gast-Mutter Yvonne Vegetarierin ist, ist sie eine unglaublich gute Köchin und weiß, wie das Fleisch gekocht wird!
Sie beherrscht die indische, kanadische, amerikanische, suaelische, chinesische, russische und australische Küche. Nene, Spaß bei Seite... Die Yvonne kocht wirklich unglaublich gut (nur die echte Mutti kocht besser!) und in der Küche gibt's auch immer wieder einiges Gutes zu entdecken und Kühlschrank und Gefriertruhe bieten eigentlich immer was für den kleinen Hunger zwischendurch...

Das Wohnzimmer - hier werden die Filme geschaut!


Ich muss wirklich sagen, dass ich mich in den letzten Wochen und Monaten zu einem kleinen Film-Fan entwickelt hab. Ich kann zwar wohl noch nicht Menschen wie z.B. Micha mit meinem Film-Konsum mithalten, allerdings zieh ich mir nun doch immer mal wieder eine DVD rein. Dies hängt wohl auch mit dem Lifestyle Kanadas zusammen. Mehr dazu aber später.
Hier im Wohnzimmer wird auch Samstags und Sonntags oftmals ein Bundesliga-Spiel live verfolgt. So konnte ich zum Beispiel heute morgen verfolgen, wie die Bayern ihre 2:0 Führung hergegeben haben (haha...).
Die Sessel sind übrigens unglaublich gemütlich!

Das Bad - hier werden die Zähne geputzt!


Joa, klein aber fein. Eine Dusche, ein Waschbecken, ein Klo. Also alles, was man(n) so braucht, um sich sauber und gesund zu halten.
Ich möchte hier noch einen kurzen Ausflug zu den amerikanischen (ich habe ehrlich gesagt noch nicht rausgefunden, ob die auch kanadisch sind) Duschgewohnheiten machen...
Also die deutsche Dusche geht ja so:
Wasser an - nass - Wasser aus - einseifen - Wasser an - abspühlen - Wasser aus (zumindest weiß ich des von den meisten)
Die amerikanische Dusche geht so:
Wasser an - aus dem Duschstrahl laufen - einseifen - in den Duschstrahl laufen - abspühlen - Wasser aus (hab ich in Texas gelernt)

Krass, oder?

Der Keller - hier werden die Spiele gezockt!


Ja, hier ein Bild von der Zockerhöhle...dem Keller.
Ich habe ja schonmal über die ganzen Konsolen in diesem Haus berichtet und hier unten steht eine der zwei XBOX 360. Ab und zu sitz ich also hier unten und gönne mir eine Runde "Rock Band", "Guitar Hero" oder Fifa 09 (geniales Spiel!). Allerdings kommt dies nicht allzu oft vor, da der Keller meistens belegt ist, was aber auch nicht schlimm für mich ist.
Im Moment sieht da zur Zeit alles ziemlich chaotisch aus. Ich will aber bald mal ein wenig Platz für des Schlagzeug (des im Hintergrund zu erkennen ist) machen, und da mal bissle mir was beibringen, um Heiko vom Thron zu stürzen (hehe...Spaß).

Der Hinterhof - hier hat der Hund seinen Spaß!


Hier im kleinen Hinterhof ist es wenn's warm ist eigentlich ganz nett, aber im Moments ist nicht mehr viel vom grünen Gras und den Pflanzen erkennbar. Im Frühling/Sommer kann man hier sogar Tomaten, Gurken und einige Kräuter anbauen. Wenns warm ist kann man auch sein Essen draußen genießen.
Hauptverwendungszweck des kleinen Gärtchens ist allerdings das Spielen mit dem Hündchen "Rain", dieses aufgedrehte Wesen. Da jagt sie dem Ball nach, attackiert deine Schuhe, bellt umher, usw. Naja, wem's Spaß macht...

Joa, so viel mal zum kleinen Rundgang durchs Haus. Mein Zimmer kennen ja die meisten schon, wenn nicht einfach mal die alten Einträge durchlesen...ich komme nun noch kurz zum

Lifestyle Kanadas - wie ich hier so lebe
Also man muss schon sagen, dass sich der Lebensstil Kanadas in einigem von dem in Deutschland unterscheidet. Allerdings fällt es mir immer schwer zu sagen, was denn so groß anders ist, da ich mir neben dem Unterschied Deutschland - Kanada immer auch noch dem Unterschied Großstadt - Dorf bewusst bin.
Aber ich mach hier eben eindeutig andere Dinge, als ich in Deutschland gemacht hab.
Ein ganz großes Ding hier ist die sogenannte "Coffee-Culture", also die Tatsache, dass man sich zu extrem vielen Anlässen einfach in einem "Starbucks" oder auch "Second Cup" (kanadisches Starbucks) trifft und dort eben einfach sitzt und redet. Auch geschäftliche Treffen finden oft hier statt und man trinkt dann genüsslich seinen Kaffee (der übrigens sehr gut ist) und bespricht irgendwas wichtiges.



Auch wenn man sich bei jemandem zu Hause trifft, geht es eigentlich immer eher so ums "abhängen", also man schaut halt nen Film oder sitz bissle rum und schwätzt. Mir kommt es so vor, als wäre man in Deutschland halt eher so zielorientiert (wir machen was, UM Risiko zu spielen, Fussball zu spielen,...), wohingegen hier einfach das gemeinsame Abhängen wichtig ist. Vielleicht kommt mir des aber auch nur so vor. Alle Leute mit Erfahrung bitte ich hiermit um Kommentare...

So, nun aber genug. Ich hoffe, ihr lest überhaupt alles bis hier. Sorry, was bissle lang heute.

Machs dennoch gut! Seid gegrüßt
MaRi

Dienstag, 11. November 2008

Vorgeschnack auf meinen nächsten Beitrag...

Ja, also die Umfrage ist ja nun beendet. Hat ganz gut geklappt, denk ich.
23 abgegebene Stimmen haben uz folgendem Resultat geführt:

IIIIIIIIIIIIIIIII 34%
über seine kanadischen Essgewohnheiten
IIIIII 13%
mehr über seine Arbeit
II 4%
Trip zum Lake Louise
II 4%
über die Kirche
IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII 43%
über sein Haus und wie er lebt

und somit werde ich als nächstes ÜBER MEIN HAUS UND WIE ICH LEBE berichten. Allerdings müsst ihr euch noch ein wenig gedulden, da ich grad bissle was zu tun hab. Vielleicht hab ich Mitte der Woche oder am Wochenende Zeit.



Bis dahin macht's gut!
Grüße - Mari

PS: Wenn ich dann mal über nix zu berichten hab, werd ich über meine kanadischen Essgewohnheiten schreiben...

Sonntag, 2. November 2008

Meine Halloween-Erlebnisse...

Ja, gestern war es soweit. Der nach Weihnachten wohl bedeutenste und meist zelebrierte Tag für die Kinder Nordamerikas war gekommen: 31. Oktober - Halloween.

Uns auf Halloween vorbereitet haben wir uns allerdings schon am Donnerstag. Da hieß es nämlich für uns Paisler (da wir eine Halloween-Party organisiert haben): Kürbisschnitzen (Pumpkin Carving). Da muss ich wirklich sagen, dass mir des sehr gut gefallen hat. Ich hab im Internet nach nem Kürbis geschaut, den ich cool fand und hab dann einfach mal so ungefähr des Muster draufgemalt und dann alles (mit geschicktem Messer-Umgang) ausgeschnitzt. Dann hab ich den Deckel abgemacht und alles schön ausgescharbt (allerdings sollte man das eigentlich zuerst machen...egal). Das Resultat: Mein erster Halloween-Kürbis. Er trägt den Namen "Kürbis". Nun aber genug vom Bastelunterricht...
Hier ein paar Posing-Bilder von Künstler und Objekt und natürlich "Kürbis" in Aktion.



Ja, am eigentlichen Halloween, also gestern hat dann alles mit dem traditionellen "Trick or Treating" angefangen. Für alle Unwissenden eine kurze Erklärung: Kinder (und alte Kinder) laufen in Kostümen von Haus zu Haus, klingeln an den Türen und rufen laut "Trick or Treating" (frei übersetzt "Streich oder Abhandlung", im Deutschen gibt es glaub den Spruch "Süßes sonst gibt's Saures"), d.h. der Hauseigentümer sollte besser herauskommen und dir Süßigkeiten/Knabbereien geben, sonst stellst du ihm einen Streich. Allerdings kommt irgendwie jeder ohne sich zu weigern aus dem Haus raus, da ja alle nett zu den Kindern sein wollen. Manchen sieht man aber auch an, dass sie nicht so die Halloween-Fans sind, sondern alles eher aus Pflichtbewusstsein machen. Im Großen und Ganzen scheint mir als Deutscher alles einfach nach einem extrem simplen Weg, an Süßigkeiten zu kommen. Immerhin habe ich in nur einer Stunde eine ganze Plastiktüte voll mit Knabbereien und Süßigkeiten voll bekommen. Nunja, muss ich schon keine mehr kaufen....



Vom "Trick or Treating" ging's dann direkt über in unsere Halloween-Party. Diese fand in der Turnhalle der Kirche statt und war eigentlich sehr unterhaltsam.
Wie haben jede Menge Spaß- und Gruppenspiele (natürlich zum Teil mit Gruselfaktor) gespielt, aber auch einfach nur gechillt. Wer wollte durfte sogar zu der Ghostbusters-Musik oder etwa Michael Jacksons "Thriller" abtanzen. Joa, mein Part bei der Party war das Vorbereiten des "Fear Factor"-Spiels. Ein Spiel, bei dem man/Mann (wenn man weiterkommen will) alle möglichen ekligen Dinge essen oder trinken muss. Allerdings waren einige Leute einfach sehr skrupellos. So hat auch meine Mischung aus Mehl, Senf, Saft, Pfeffer, Zwiebeln, Ketchup, Zitronensaft, Öl, Sardinenöl und noch paar anderen Sachen keinen Sieger gebracht. Ich hab die Welt nicht mehr verstanden. Nunja, um dann doch einen Sieger kühren zu können haben wir eben dann ein Wetttrinken entscheiden lassen.


Ganz am Ende gab's dann noch Preise für die besten Kostüme, wo ich natürlich keinen gewonnen hab. Ich war am Anfang noch mit ner Scream-Maske und nem Nagel durch den Kopf unterwegs, da ich aber rumfahren musste und einiges vorzubereiten hatte, bin ich dann irgendwann nur noch mit Sonnenbrille rumgeloffen. War natürlich nicht so spektakulär. Nunja, man kann ja bekanntlich nicht alles haben.

Im Großen und Ganzen bin ich immernoch stark gegen Halloween in Deutschland, aber hier war's eigentlich doch ganz witzig. Einiges bleibt auf jeden Fall: Eine Erinnerung und jede Menge Süßigkeiten!

Es grüßt
Der MaRi

PS: Vergesst nicht, über den nächsten Beitrag abzustimmen. Und bitte stimmt nicht zu oft. Ich weiß, dass man immer wieder auf's neue wählen kann...

Donnerstag, 30. Oktober 2008

Arbeit, Arbeit...

So, die Schuldgefühle plagen mich schon ein wenig, darum nun endlich mein nächster Eintrag! Sorry, dass es so lang gedauert hat, aber nu is er ja da.

Also Grund, warum des so lang gedauert hat ist im Prinzip folgendes: Zum einen bin ich grad nicht so viel unterwegs (also gibts von keinen touristischen Tätigkeiten zu berichten), zum anderen ist zur Zeit einiges los, darum hab ich nicht soooo viel Zeit, bzw. bin hab manchmal nach der Arbeit keine Motivation mehr... Nunja, wie dem auch sei. Ich werde im Folgenden mal ein wenig über meine Arbeit und die aktuellen Erfolge berichten:

Also erstmal zu unserer Arbeit in den Schulen. Wir sind nun offiziell in zwei Schulen angenommen. Zum einen ist dies die Bowness High School , zum anderen die William Aberhart High School (siehe Bilder). Diese beiden Schulen wollen von uns, dass wir dort mit den internationalen Schülern arbeiten (was für unser internationales Team aus Schottland, Deutschland und Kanada natürlich perfekt ist). Also wir werden eben den Schülern beim Englisch lernen helfen und uns ein wenig mit denen beschäftigen. Ich freue mich sehr auf die Arbeit dort und bin echt gespannt, wie das denn so wird. Einziges Hindernis auf dem Weg in die Schulen ist nur noch unser Polizei-Check hier, also wir müssen noch so eine Art polizeiliches Führungszuegnis bekommen, um dann wirklich anfangen zu können. Wird aber auf jeden Fall cool und ich freu mich riesig!!



So, nun zur Arbeit in der Kirche. Hier entwickelt sich auch alles sehr, sehr gut. Wir fühlen uns inzwischen sehr heimisch und integriert und es ist einfach unglaublich, wie sehr wir von dieser Kirche unterstützt werden. Die "Salvation Army" ist wirklich ein perfektes Beispiel für praktizierte Großzügigkeit. Nicht nur, dass die Kirche uns Auto und Benzingeld zur Verfügung stellt (Benzinpreis ist übrigens auf ca. 0,64€ runter gegangen. Wie sieht's in Deutschland aus?), auch jeder einzelne Besucher hier ist bereit, uns finanziell und andersweitig zu unterstützen. Wirklich beeindruckend!
Was wir als Pais hier nun schon erreicht/bewirkt haben kann sich auch sehen lassen. So haben wir vor zwei Wochen "HUB NIGHT" gestartet (für die ich den Flyer designt habe). Hub Night ist ein offener Treff für Jugendliche mit dem Ziel, der Umgebung hier in irgendeiner Art zu dienen. Das heist konkret, dass wir verschiedene Workshops anbieten (Gitarre=>Ich, Hockey, Tanzen, Singen und Kochen) und wir dann versuchen, damit irgendwie hier in der Umgebung was zu bewirken. Zum Beispiel können wir Hockeyturniere veranstallten, Konzerte geben, Obdachlosen Essen geben usw. Alles recht cool und es ist unglaublich, wie gut sich das entwickelt.
Am ersten Abend haben wir mit etwa 24 Jugendlichen gestartet, in der zweite Woche haben wir unsere Anzahl schon fast verdoppelt! Also unglaublich, wie gut das hier ankommt.

Ja, ansonsten denken wir derzeit noch über ein paar Veränderungen in der Jugendarbeit nach, was wohl dann wahrscheinlich Anfang nächstes Jahr folgen wird.

Soviel mal von mir. Ich werde zur Unterhaltung mal eine kleine UMFRAGE auf die Homepage setzen, in der ihr über meinen nächsten Eintrag abstimmen dürft. Viel Spaß damit! Die Umfrage endet am 07.11.2008 um 23.59 Uhr.

Es grüßt
der MaRi

Montag, 20. Oktober 2008

Stampeders vs. Blue Bombers 37:16

Am Samstag Nachmittag war es so weit: Mein erstes CFL-Spiel (Canadian Football League).

Die CFL ist in etwa so etwas wie die NFL. Die Regeln sind hierbei allerdings ein wenig anders und alles ist eben in Kanada. Im Großen und Ganzen find ichs sogar besser als NFL-Football, da mehr passiert in einem Spiel, also es sind mehr Ballbesitz-Wechsel, mehr Pass-Spielzüge. Also alles in allem ein wenig interessanter, find ich.

Ja, sehr erfreulich ist auch, dass das Football-Team von Calgary, die Stampeders, im Gegenteil zu den Calgary Flames (Eishockey - verlieren grad jedes Spiel), ihre Spiele auch gewinnen. Sie behaupten den ersten Platz in ihrer Conference souverän und sind echt gut.

Auch das Spiel gegen die Winnipeg Blue Bombers, das ich übrigens mit meinem Gast-Vater Syd besucht habe, haben sie ohne große Probleme gewonnen. Das ganze Spiel waren sie klar spielbestimmend und haben mit 21 Punkten Vorsprung gewonnen. Das Spiel war sehr unterhaltsam und das Geld, welches wir nicht gezahlt haben (wir haben die Tickets von einem Bekannten von Syd bekommen), auf jeden Fall wert.


Interessant ist auch, dass im Stadion, in dem die Stampeders spielen (das McMahon Stadium) bei den Olympischen Spielen 1988 die Eröffnungsfeier stattfand. Und so steht auch heute noch die Schale vom Olypischen Feuer dort rum und natürlich die Olymischen Ringe (siehe Bilder).

Joa, ein gelungener Tag auf jeden Fall!

Ich werde euch wohl bald mal etwas über unsere Fortschritte in unserer Arbeit berichten, weil das hier ja (das weiß ich) ein wenig kurz kommt. Allerdings liegt das größtenteils daran, dass es gar nicht arg viel zu erzählen gibt. Ein Grund mehr, gespannt zu sein, was kommt.

Viele Grüße
- Mari -